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Der Kaiserstuhl

Baden ist das südlichste und mit rund 15.812 Hektar Rebfläche und einem Durchschnittsmostertrag von 1,1 Millionen Hektoliter das drittgrößte Weinbaugebiet in Deutschland. Als einziges deutsches Weinbaugebiet gehört es zur Weinbauzone B der Europäischen Union, wie auch das benachbarte Elsass, die Champagne und das Loire-Tal, die sämtlich in Frankreich liegen.

Das Klima am Kaiserstuhl ist ideal für den Weinanbau: der Kaiserstuhl ist das sonnenreichste und wärmste Rebengebiet in Deutschland. Gleichzeitig liegt der Kaiserstuhl im Regenschatten der Vogesen. In der wärmsten Südwestecke bei Ihringen fallen nur 600 mm Niederschlag.

Die ersten Formen des Weinbaus sind bereits aus dem antiken Mesopotamien (heute Irak) bekannt. Dort wurde bereits im 4. Jahrtausend vor Chr. die Weinrebe (Vitis vinifera) angebaut. Fast der gesamte Wein, der heute weltweit produziert wird, stammt von dieser Rebe. Die Weinkultur ist über Ägypten, Griechenland und Spanien nach Europa gekommen.

Am Kaiserstuhl wurde der Weinanbau wurde wohl schon zu Römerzeiten praktiziert, aktenkundig ist er seit 769 (Bötzingen).

Viele der heutigen Vorschriften im Weinbau basieren auf einer langen Tradition. So hat bereits im Jahre 795 Karl der Große in seiner „Capitulare villis“ verordnet:

über Weinernten und Vorräte ist genau Buch zu führen (bis heute das sog. Kellerbuch)
Übermengen zu melden
Wein in Fässern mit Eisenreifen zu lagern – nicht mehr in Schläuchen-
das Stampfen der Trauben mit den Füßen wurde verboten
Entgegen der landläufigen Meinung findet sich jedoch keine Anweisung bezüglich der Strausswirtschaften in der Capitulare villis.

Aufschwung erhielt der Weinbau auch durch den Feldobristen Lazarus von Schwendi. Er war ein Förderer des Weinbau. „Nebenbei“ brachte er noch die Grauburgundertraube nach Deutschland und Frankreich.

Seit dem 17. Jahrhundert wird der Wein in Flaschen gelagert und ein Korken als Verschluss verwendet. Der Korken war schon zur Römerzeit bekannt, geriet aber im Laufe der Geschichte wieder in Vergessenheit.
Seit einigen Jahren gehen die Winzer dazu über den Korken durch andere Verschlussarten zu ersetzen. Der Grund hierfür sind Fehlnoten im Wein aufgrund des Korkens, der als naturgewachsenes Produkt eine gewisse Streuung in der Qualität aufweist.

1813 war Baden mit 26.000 ha Rebfläche das größte Weinanbaugebiet in Deutschland. 1835 als der Zollverein ins Leben gerufen wurde, waren 190 Trauben-Sorten bekannt.

Seit 1863 setzt die Reblaus dem Weinbau erheblich zu. Die Reblaus kam aus Amerika und zerstört die Wurzel der Weinreben und tötet somit den Stock. Um dem zu begegnen werden die Weinreben heute gepfropft. Weitere Krankheiten wie Oidium und Peronospora waren weitere Ursachen für die damalige erhebliche Reduzierung der Rebfläche .

Mit zunehmendem Blick auf die Qualität, war in den 60er und 70er Jahren eine starke Zunahme der Rebflächen zu verzeichnen. Von 1955 bis 1968 nahm die Rebfläche von 1573 ha auf ca. 4000 ha zu. Der Gesamtertrag stieg von 74403 hl auf 356273 hl. Heute nimmt die Rebfläche nicht weiter zu. Grund dafür sind die Rekordernten der 80er Jahre die einen Anbaustopp nach sich zogen. Zudem wurden Hektarhöchsterträge festgelegt die zwischen 70 und 90 hl liegen. Das Anbaugebiet Baden (zu dem der Kaiserstuhl gehört) hat sich als einziges Weinbaugebiet in Deutschland für die Weinbauzone B entschieden. Dies sieht höhere Ausgangsmostgewichte vor. Dadurch wird eine Mindestqualität sichergestellt. Trotzdem nahm das Kapazitätsvolumen der Zentralkellerei in Breisach, des „Badischen Winzerkellers“, von 1983 mit 120 Mio Litern auf 160 Mio Litern die heute angegeben werden zu.

Auf über 4000 ha Reben (dies entspricht fast einem Viertel der badischen Anbaufläche) werden heute vor allem Burgundersorten, Müller-Thurgau und Silvaner angebaut. Vor allem die Burgundersorten mit ihrem gehaltvollen und mineralischen Charakter sind heute begehrte Weine und dominieren den Anbau mit über 50%. Natürlich findet man auch hervorragende Weine aus Rebsorten wie Muskateller, Gewürztraminer, Auxerrois, Riesling, Kerner, Scheurebe, Chardonnay,.

Am Kaiserstuhl finden Sie den einfachen Landwein genauso wie international ausgezeichnete Spitzenweine.

Die Weinanbieter sind die Produzenten: probieren Sie die Weine direkt bei den Winzern oder den Winzergenossenschaften. Bei einer Weinprobe können Sie unter den vielfältigen Geschmacksrichtungen Ihren persönlichen Favoriten herausfinden. Denn keine Weinbauregion bietet eine solche Vielfalt an Weinen wie der Kaiserstuhl. Ganz zwanglos bietet sich eine Weinprobe auch in einer der zahlreichen Straussen an. Die Strausswirtschaften sind Winzerbetriebe die Ihren eigenen Wein ausschenken, begleitet von einen deftigen Vesper. Viele Straussen haben nur begrenzt geöffnet. Deshalb empfiehlt es sich, die Öffnungszeiten vorher anzuschauen. Natürlich haben die Straußen auch einen Weinverkauf.

Oder buchen Sie eine Weinprobe bei einem der Kaiserstühler Gästeführer. Deren Wissen über den Wein und den Kaiserstuhl wird Sie begeistern. Hier finden Sie Gästeführer aufgeführt…

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