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Australien

Der Weinbau in Australien beschränkt sich hauptsächlich auf die südlichen Regionen Australiens, konzentriert sich also auf die Bundesstaaten Victoria, New South Wales, South Australia (z. B. Barossa Valley und Coonawarra), Tasmanien und einige wenige Orte in Western Australia (z. B. Swan Valley), an denen das Klima gemäßigt ist.

Das Klima zwischen dem 30. und 40. südlichen Breitengrades, wo der australische Weinbau stattfindet, zeichnet sich durch relativ milde Sommertemperaturen von rund 20 °C aus. Allerdings ist die Niederschlagsmenge zeitweilig sehr niedrig, so dass viele Weinbauern gezwungen sind, ihre Weinberge künstlich zu bewässern. Bei der Herstellung des Weines dürfen Produkte aus unterschiedlichen Anbaugebieten gemischt werden. Das australische Weingesetz schreibt jedoch vor, dass über 85 % des in einer Flasche enthaltenen Weines aus dem auf dem Etikett angegebenen Anbaugebiet kommen muss. Dieses Gesetz, dessen Einhaltung von der Wine and Brandy Corporation laufend kontrolliert wird, besteht seit 1987.

Geschichte

Australien produzierte seit dem 18. Jahrhundert Wein, zunächst nur für seinen eigenen Markt. Dazu wurden meist einfache, anspruchslose Rebsorten verwendet. Um 1820 ließ sich Gregory Blaxland auf seiner ersten Besitzung in Australien nieder, der Brush Farm. Von dort aus unternahm er unterschiedliche wirtschaftliche Aktivitäten, wie Weinhandel, Tabak- und Graszüchtungen. Blaxland gilt als einer der ersten Weinzüchter Australiens, die erfolgreich Wein anbauten.

Blaxland handelte mit Land, Wein und Branntwein. Anlässlich seines ersten Weinexports nach England im Jahre 1822 wurden seine Weine mit einer Medaille, der großen Silbernen Medaille durch die Royal Society of Arts ausgezeichnet. Er war der erste Australier, der für seine Weine mit einer Medaille geehrt wurde und fünf Jahre später erhielt Blaxland die Goldmedaille. Aufgrund der generellen Einfachheit der Weine sank die Produktion um das Jahr 1920 herum ab, da die Endverbraucher es vorzogen, importierte, qualitativ hochwertige Weine zu trinken.

Seitdem wurden zunehmend Versuche unternommen, anspruchsvolle und qualitativ hochwertige Rebsorten zu kultivieren und begann man damit, „europäische Weine“ zu machen, hauptsächlich Klassiker wie Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Riesling oder Shiraz. Dies ist zum Teil auch mit enormen Kosten für die künstliche Bewässerung verbunden. Dennoch sind australische Weine heute selbst Klassiker und besitzen eine Qualität, die dem Wein aus Italien oder Frankreich kaum noch nachsteht. Australischer Wein hat sich – auch mit seinen hoch qualifizierten Weinmachern – in Europa erfolgreich ausgebreitet.

Rebsorten

Es gibt keine autochthone Weinreben in Australien. Insgesamt werden in Australien fast 140 Rebsorten angebaut. Von den insgesamt 146.244 Hektar (Stand 2019) bestockter Rebfläche sind 45 Prozent mit Weißweinsorten, die restlichen 55 Prozent mit Rotweinsorten bepflanzt. Ein Teil der Rotweinsorten wird auch zur Herstellung von Roséwein verwendet.

Von den angebauten Rebsorten besitzen nur etwa 35 eine Marktbedeutung.

Quelle: Australian Government Es folgen die Sorten ‘Gewürztraminer’ (842 Hektar), ‘Mourvèdre’ (795 Hektar), ‘Chenin Blanc’ (684 Hektar), ‘Cabernet Franc’ (588 Hektar), ‘Sangiovese’ (479 Hektar), Malbec (440 Hektar), ‘Durif’ (451 Hektar), ‘Trebbiano’ (226 Hektar), ‘Tempranillo’ (312 Hektar), ‘Muscat rouge à petits grains’ (200 Hektar), ‘Muscat blanc à petits grains’ (226 Hektar), ‘Tarrango’ (201 Hektar), ‘Muscadelle’ (197 Hektar), ‘Marsanne’ (199 Hektar), ‘Barbera’ (163 Hektar), ‘Doradillo’ (96 Hektar), ‘Schwarzriesling’ (126 Hektar), ‘Crouchen’ (101 Hektar), ‘Nebbiolo’ (97 Hektar), ‘Palomino’ (79 Hektar), ‘Touriga Nacional’ (58 Hektar), ‘Roussanne’ (46 Hektar) und ‘Taminga’.

Merkmale

Der Stil australischer Weine ist oft von großer Fruchtfülle geprägt und ist so den Weinen aus Südamerika oder Kalifornien näher als der Alten Welt. Kritisiert an australischem Wein wird gelegentlich von Ablehnern dieser Stilistik der „marmeladige“ Charakter vieler Weine, und auch gelegentlich seine fabrikmäßige, auf riesige Mengen ausgerichtete Produktionsweise, die konträr zur mehr handwerklichen Wein-Tradition von Europa stehe. Allerdings gibt es auch hier teilweise hochinteressante, exzellente Weine, die zuweilen auf eine über 100 Jahre alte Weinanbautradition zurückgreifen. Verschiedene dieser Sorten werden seit über 30 Jahren prämiert und einige Weingüter sind mit der Höchstwertung von fünf Sternen ausgezeichnet.

 

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